Fall aus der Zeit.
Die Stimme(n) Ingeborg Bachmanns. Tanztheater

Katja Erdmann-Rajskis Tanztheater »Fall aus der Zeit« setzt sich tänzerisch mit dem Mythos Bachmann auseinander, mit Werk und Persönlichkeit der wohl bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerin, die 2006 achtzig Jahre alt geworden wäre.

Aus der Originalstimme Bachmanns – dem Rhythmus, der Modulation, den sprachlosen Momenten – entwickelt Katja Erdmann-Rajski das Stück. Im eigentümlich brüchigen Stimm-Fall der Autorin spürt sie tänzerisch der »Stimme« und dem »Fallen« als zentrale Chiffren in Bachmanns Werk nach – verortet zwischen Utopie und Verzweiflung. Choreografie, Musik, Sprache und Raum greifen in der Kopräsenz zahlreicher Stimmen die musikalische Kompositions- und Erzähltechnik Bachmanns auf. Im Tanz tauchen die traumatischen Bilder ihres Werks auf, in denen das Ungeheuerliche der Welt ebenso aufbricht wie ekstatische Liebessehnsucht. »Fall aus der Zeit« ertanzt sich in einer eindringlichen Sprache die Polyphonie der Stimme(n) Ingeborg Bachmanns – sie als Lektüre und Erregungsspuren in den bewegten Körper einschreibend.

 

Konzeption/Choreografie/Regie Katja Erdmann-Rajski
Tanz Antonella Anaclerio, Eva Baumann,
Julia Brendle, Katja Erdmann-Rajski
Sprache Ingeborg Bachmann (Originalstimme), Daniela Pöllmann (2006/2007), Nadja Soukop (2008)
Musik Matthias Schneider-Hollek, Pei-Yu Shi
Lichtgestaltung Doris Schopf (2006/2007), Carolin Bock (2008)
Konzeptionelle Mitarbeit Ulrich Fleischmann, Doris Schopf
Dramaturgische Begleitung Ulrich Fleischmann
Text Ingeborg Bachmann
Kostüme Susanne Landis

Texte
Ingeborg Bachmann Gedichte: Exil, Strömung, Dunkles zu sagen, An die Sonne, Fall ab Herz, Das Spiel ist aus, Die gestundete Zeit, Delikatessen, Ihr Worte, Wie soll ich mich nennen?, Böhmen liegt am Meer 
Romane und Erzählungen: Malina, Undine geht, Ein Wildermuth Essays: Die wunderliche Musik

Kompositionen
Matthias Schneider-Hollek: plan B
; Pei-Yu Shi: Zwei singende Klarinetten für Tonband (nach dem Gedicht „Fall ab, Herz” von Ingeborg Bachmann)

Musik
Gesamtkomposition und Klangregie von Matthias Schneider-Hollek unter Verwendung von: Hans Werner Henze: Arioso 4 (Estro), Richard Wagner: Tristan und Isolde, Gaetano Donizetti: Ti voglio bene assai, Jacques Offenbach: Hoffmanns Erzählungen, Thomas Koschat: Verlassen verlassen bin i (Kärntner Volkslied, op. 4 Nr. 1), Auprès de ma blonde (Chanson), W. A. Mozart: Kyrie aus „Große Messe” c-moll (KV 427), W. A. Mozart: Exsultate, jubilate (KV 165), Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2 c-moll, Miles Davis: Ascenseur pour l’échafaud, Arnold Schönberg: Pierrot Lunaire (op. 21), Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3 d-moll, Alban Berg: Altenberg-Lied 4 (Nichts ist gekommen), op.4

Unterstützt von
Treffpunkt Rotebühlplatz, Stuttgart
theater rampe stuttgart
Produktionszentrum Tanz und Performance Stuttgart
Prinz Stuttgart
Druckerei Leibfarth + Schwarz, Dettingen/Erms
Modewerkstatt Susanne Landis, Stuttgart
Gudrun Bublitz Fotografie, Stuttgart
Benjamin Jehle, Stuttgart

Programmheft zum Download: PDF



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